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24.11.2020

Zuspruch von nah und fern - 20 Jahre Karmel „Maria, Mutter des Erlösers“ in Wemding

Neu und alt vereint - „Maria Mutter des Erlösers in Wemding"

Neu und alt vereint – Klostergebäude und Kirche des Karmels „Maria, Mutter des Erlösers in Wemding".                    Foto: Diözesanbaumat

Kloster feiert Auferstehung“ titelte die Kirchenzeitung in ihrer Ausgabe Nr. 42 vom 15. Oktober 2000. Die bevorstehende Einweihung war Anlass für die mehrseitige Berichterstattung über die Generalsanierung des ehemaligen Kapuzinerklosters in Wemding. Mit dem Einzug von 13 Schwestern aus dem Karmel in Speyer kam zugleich neues Leben in das zehn Jahre zuvor von den Kapuzinern verlassene Areal. Der Karmel „Maria, Mutter des Erlösers“ wurde in Wemding Wirklichkeit, weil der damalige Eichstätter Bischof Dr. Walter Mixa bei der ...

„Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens“ in Rom um die Errichtung des neuen Klosters nachgesucht hatte.

 

Christliche Nutzung

An die vielen einzelnen, nicht immer einfachen Schritte auf dem Weg zu diesem denkwürdigen Tag in der örtlichen Kirchengeschichte erinnert sich Gottfried Hänsel, erster Vorsitzender des Fördervereins Freunde des Karmelitinnenklosters Wemding, sehr genau.

1991, ein Jahr nachdem der Orden der Kapuziner Wemding verlassen hatte, wurde dieser Verein gegründet, er hat heute 300 Mitglieder, die überwiegend aus Wemding und dem Landkreis Donau-Ries stammen. Das erste und wichtigste Ziel des Vereins war es, die über 300-jährige Klostertradition am Ort und „eine christliche Nutzung“ der dem Freistaat Bayern gehörenden Immobilie zu erhalten.

Im August 1990 fand das erste Gespräch zwischen dem Freundeskreis, der Stadtpfarrei und der Diözese mit Vertretern der zuständigen Behörden und Ministerien statt. Große Unterstützung fanden die Wemdinger in allen Verhandlungen in den folgenden Monaten durch Vertreter der Kommunalpolitik und bei „ihren“ Abgeordneten in München.

1993 war dann alles unter Dach und Fach, es kam zum Besitzerwechsel, das Kloster gehörte jetzt der Diözese. Über die schlussendliche Verwendung war man sich damals noch nicht klar, zur Debatte standen die Nutzung als Caritas-Altenwohnanlage, als Priesterwohnheim oder als kirchliches Sozial- und Bildungszentrum. Dass schließlich mit den Karmelitinnen wieder eine Ordensgemeinschaft nach Wemding und in das Kloster am Kapuzinergraben kommen würde, war einer schon länger bestehenden Verbindung zwischen Eichstätt und Speyer zu verdanken.

Schon 1991 hatte Mixas Vorgänger im Amt des Eichstätter Bischofs, Dr. Karl Braun, mit dem Speyerer Karmel Kontakt aufgenommen und die Schwestern dann im Jahr des 1.200-jährigen Bestehens des Bistums Eichstätt eingeladen, hier eine neue Gemeinschaft zu gründen. Bischof Mixa wiederholte die Einladung, die Schwestern nahmen sie nach Prüfung der örtlichen Gegebenheiten an und somit konnten 1996 die Bauarbeiten unter der Ägide des Diözesanbauamts und seines damaligen Leiters Karl Frey mit der vollständigen Entkernung des Klostergebäudes beginnen.

 

Generalsanierung

Die Pläne sahen Umbau und Sanierung des historischen Klosters und der Kirche, das Anfügen von Neubauten für Pforte, Sprechzimmer, Gästezimmer, Werkstätten und Lager sowie Gebäuden für die Landwirtschaft und die Neugestaltung des Außenbereichs vor.

Die nach außen deutlichste Veränderung markiert der Neubau, der, so Diözesanbaumeister Frey damals, „den historischen Komplex des Altbaus nicht beeinträchtigt, sich eindeutig unterordnet“. In der Kirche wurde vor allem der Bereich des Chorraums so gestaltet, dass die Schwestern dort genügend Platz für die Liturgie finden. Für die Ausstattung gewann man die Künstler Kurt Sigrist und Rudolf Ackermann, für die Fenster Godi Hirsch. 

Die Hoffnung, dass der neue Karmel zu einem geistlichen Zentrum wird, das weit in die Region ausstrahlt, wie Bischof Mixa bei der Konsekration der Kirche und der Segnung der Klosterräume sagte, hat sich erfüllt. Das wurde auch bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins Freunde des Karmelitinnenklosters Wemding noch einmal deutlich, die unlängst stattfand. Vorsitzender Hänsel dankte der anwesenden Priorin der Gemeinschaft, Schwester Evamaria Heigl, für das segensreiche Wirken der Gemeinschaft entsprechend der Regeln der Ordensgründerin, der heiligen Teresa von Avila. Der Wemdinger Karmel finde „Zuspruch von nah und fern“.

Michael Heberling


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