Auf ein Wort: Gedanken zum Sonntagsevangelium
Dann ist der Auferstandene gegenwärtig
Manchmal gebrauchen wir den Ausdruck: „Der Alltag hat mich fest im Griff“. Das meint, dass der Alltag mit seinen Aufgaben, Arbeiten und Herausforderungen einen ganz und gar fordert und manchmal auch überfordert. Um so schöner ist es dann, wenn sich plötzlich mitten im Alltag eine besondere Begegnung ereignet.
Auch die Jünger, von denen uns das Evangelium des Tages berichtet, hat der Alltag wieder. Sie sind zurück in der Heimat Galiläa, an dem gewohnten Arbeitsplatz am See.Das Evangelium berichtet, dass sie die ganze Nacht gefischt haben, aber nichts fangen konnten. Der Alltag hat sie wieder, dazu gehört auch die Erfolglosigkeit, die Sorge um den Lebensunterhalt, all die kleinen Probleme, die zermürben können. Dieser Alltag ist der Raum, in dem sich Jesus als Auferstandener zeigt. Die Szene ist beeindruckend. Ein Fremder am Ufer fragt: „Habt ihr nicht etwas zu essen?“ „Nein“, lautet die Antwort. „Dann probiert es noch einmal und werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus!“ Die Jünger befolgen den Rat und tatsächlich, das Netz ist berstend voll.
Die Erfahrung der Jünger ist uns nicht fremd. Wir kommen auch immer wieder in Situationen, in denen wir nicht mehr weiter wissen, wir werden in Probleme verstrickt, sehen keine Lösung. Da tut es gut, wenn jemand sagt: „Probiere es doch einmal so!“ Und siehe, ein Ausweg, eine Lösung tun sich auf. Immer dann, wenn das passiert, wenn sich etwas zum Guten wendet, ist der Auferstandene gegenwärtig, ist Raum für eine Erfahrung von Auferstehung. Solche Erfahrungen zeigen sich mitunter in Begebenheiten des täglichen Lebens. Kleine Wunder im Alltag, wo die Welt Gottes unsere Welt berührt und wir spüren: Der Auferstandene ist unter uns und wendet etwas zum Guten.
Nachdem die Jünger das prall gefüllt Netz an Land gezogen haben, sagt Jesus: „Kommt und esst“, reicht ihnen das Brot und den Fisch, hält mit ihnen Mahl. Daran erkennen die Jünger den Herrn. Keine Frage, dieses Mahl weist auf die Eucharistie hin. Den Alltag aus der heiligen Eucharistie gestalten, das hat eine lange Tradition. Da wird mir jeden Tag neu bewusst: Der Herr geht an diesem Tag, heute mit. Und ich vertraue, dass er auch morgen mitgehen wird, alle Tage des Lebens.
Dompropst Alfred Rottler, Nr. 17 vom 23. April 2023 - Evangelium Lk 24, 13–35
Die Liebe Gottes schafft Ewigkeit für den sterblichen Menschen;
sie lässt ihn nicht im Grab vermodern.
Darum kann der Grundton im Leben des Christen die Freude sein.
Vieles bleibt auch jetzt noch schwer und dunkel.
Aber Jesus lebt, und er liebt uns.
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