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Auf ein Wort: Gedanken zum Sonntagsevangelium

10.08.2023

Eine starke Frau

Das heutige Evangelium erinnert mich an zahlreiche Frauen und ihre jeweilige Lebensgeschichte. Es sind starke Persönlichkeiten, die ihren eigenen Weg gingen, in welcher existenziellen Bedrohung und Ausweglosigkeit sie sich auch befanden: eine Mutter, die eine schwere Erkrankung beziehungsweise Behinderung ihres Kindes über Jahre hinweg begleitete; eine Mitarbeiterin, die ohne Rücksicht auf ihre eigene Person für die Belange ihrer Kolleginnen eintrat; Frauen, die Veränderungen innerhalb der Kirche und ihrer Kirchengemeinde vorantreiben wollten.

Das heutige Evangelium stellt uns eine solche Frau vor Augen. Wir können geradezu das Selbstbewusstsein, die Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit dieser heidnischen Frau erspüren. So tritt sie Jesus gegenüber, freilich auch mit dem Risiko, sogar abgewiesen, abgelehnt oder weggeschickt zu werden. Was macht diese Frau so stark? Sie sieht in Jesus ihre Rettung und Hoffnung auf Heilung der Tochter. Daran hält sie beharrlich fest. Das ist ihre Überzeugung, für die sie eintritt.

Aber Jesus gibt ihr zunächst keine Antwort. Warum? Vielleicht ist er mit dieser konfrontativen Situation überfordert oder muss sich erst einmal innerlich sammeln, was jetzt und hier ansteht. Erst nachdem seine Jünger ihn nochmals auf diese Frau und ihre Bitte hinweisen, tritt er kommunikativ in Aktion und zeigt dann auch eine gewisse Lernbereitschaft: „Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen!“ Kein einfacher Prozess für alle Beteiligten, aber ein lohnenswerter Weg für die Frau, das eigene Schicksal und das der Tochter in die Hand zu nehmen und mutig für die eigene Sache einzutreten.

Erst kürzlich habe ich bei alten Bekannten ein Bild entdeckt. Das Öl-Bild hat Roma Pohl gemalt (Bamberg 2006) und heißt: „Gott kann uns auf allen Straßen begegnen.“ (Unser Bild rechts)

Ich möchte Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dieses Bild mit in die neue Woche geben. Sie sind zur Betrachtung des Bildes eingeladen: Was sehe ich? Was fällt mir auf? Welche Assoziationen verbinde ich mit diesem Bild? Auf welchen Wegen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe möchte ich selbst gehen – mutig und entschlossen?

Ich wünsche Ihnen geisterfüllte Gedanken, die Sie dann in einem Gebet zusammenfassen können. Bleiben Sie auf Ihren Wegen behütet und gesegnet!

Leitender Pfarrer Stefan Fleischmann, Hof, Nr. 34 vom 20. August 2023 - Evangelium Mt 15, 21–28


Zwanzigster Sonntag im Jahreskreis

Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf (Joh 1, 11).
Dass Israel seinen Messias nicht erkannte, wiegt schwer,
aber „sein Eigentum“ sind alle Menschen, alles Geschaffene.
Die Welt ist nicht christlich geworden, auch das „christliche Abendland“ nicht.
Immerhin, einige haben Christus aufgenommen.
An ihnen liegt es, ob das Licht in der Finsternis leuchtet.

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