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Auf ein Wort: Gedanken zum Sonntagsevangelium

24.01.2020

Er lässt es hell werden in der Finsternis

Foto: pixelio/Werner Raschke

Foto: pixelio/Werner Raschke

Das Evangelium berichtet uns: Jesus wandert von Nazareth in den Nordosten, durch das Gebiet von Sebulon und Naftali nach Kafar-
naum. Alles das ist Galiläa, eigentlich Galil HaGojim = Bezirk der Heiden. Mitten in diesen Heidenbezirk wirkt Jesus hinein, mit Wort und mit Tat. Er lässt es hell werden in der Finsternis des Aberglaubens und materiellen Genusses. 

Angekündigt hat es siebenhundert Jahre zuvor der Weihnachtsprophet. Denen, die im Schattenreich des Todes  wohnten, ist ein Licht erschienen, heißt es bei Jesaja. und nur vier Verse weiter: „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt.“ Die Lichtstrecke führt her von Bethlehem über Nazareth und zielt hinein ins Heidentum unserer Welt bis in unsere Zeit.

Wir haben im Originaltext des Propheten und im Zitat des Evangelisten die Verbindung von Wort und Erfüllung. Denn Jesus ist die Erfüllung des göttlichen Sprechens. In jedem Wort der Bibel tritt uns das menschgewordene Wort Gottes entgegen. Noch in den phantastischsten Geschichten entbirgt sich seine Fleisch gewordene Wahrheit: So deutet er den Fisch, der den Propheten Jonas verschlingt und wieder ausspuckt, als seinen Tod und seine Auferstehung.

Hier in unserem Evangelium vom Tage bringt er das Licht. Nicht das irdische, das zwar siebenmal in einer Sekunde um die Erde saust, den Rand der Welt aber erst nach dem Absterben seiner Quelle oder gar nicht erreicht. Nein, Jesus bringt das Licht, das ist, und immer war, Gott von Gott. Dieses Licht, durch das alles geschaffen ist, leuchtet aus innigster Einheit.

Paulus fordert im Text der zweiten Lesung seine Einheit ein. Wir haben gerade die Woche der Einheit der Christen begangen und den Sonntag des göttlichen Wortes. Wäre uns doch jeder Tag ein solcher Sonntag, wie würden wir leuchten!

Das Christuslicht eint, es verändert aber auch. „Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr hat es gehört, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben!“ Sein Licht ist die Zukunft über den persönlichen und allgemeinen Weltuntergang hinaus: Im liebenden Lichtstrahl des göttlichen Auges werden wir neu geboren für die Ewigkeit.

Voraussetzung aber bleibt es, allen Verlockungen und Drohungen des Fürsten dieser Welt die Stirn zu bieten und mit ungeteiltem Herzen das Licht der göttlichen Liebe zu schöpfen. 

Alois Loeßl, Kirchenzeitung Nr. 04 vom 26. Januar 2020


3. Sonntag im Jahreskreis

Das Evangelium vom Reich Gottes, d. h. von der anbrechenden Gottesherrschaft, ist gute Nachricht für den, der sich darauf einlässt. Verstanden wird sie vom Menschen in dem Maß, als er sich in die Nachfolge Jesu begibt und anfängt, ein anderer Mensch zu werden:
der klare und ganze Mensch in der Freiheit, die Gott ihm gibt
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