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Auf ein Wort: Gedanken zum Sonntagsevangelium

10.08.2023

Fürchtet Euch nicht

Petrus geht auf dem Wasser Jesus entgegen – ein lebensgefährliches Risiko, das gegen jegliche Vernunft spricht. Ähnlich ergeht es Menschen, die sich auf Wasserwegen wagen, um eine bessere Zukunft und Freiheit zu erhoffen.

Die Erzählungen meiner Familie von den Boatpeople, die in überfüllten, seeuntauglichen Booten waghalsig den pazifischen Ozean überquerten, kommen mir in den Sinn. Sie vertrauten auf Gottes Hilfe und hofften auf ein rettendes Ufer. Bis heute bewahrt meine Familie den Rosenkranz, den meine Mutter damals im Boot bei sich hatte. Viele Boote haben es nicht zum sicheren Hafen geschafft, sind gekentert oder wurden von Piraten überfallen. Heute, 44 Jahre später, sehen wir dieselben Bilder und dasselbe Drama, dieses Mal im Mittelmeer – ganz nahe bei uns.

Doch wir und einige andere Boote haben es geschafft! Tatkräftige Hände, wie die von Rupert Neudeck (Cap Anamour) und vielen engagierten Schiffsmannschaften damals und heute haben geholfen und gerettet! Viele Menschenhände, die Angst und Furcht vertreiben und wie göttliche Hilfe wirken. Der Ruf „Fürchtet euch nicht“ ist ein zentrales Element unseres Glaubens. Er erinnert uns daran, dass wir nicht allein sind und Gott bei uns ist, egal welche Stürme in unserem Leben toben. Genau wie Jesus zu seinen Jüngern auf dem Wasser kam, kommt er auch zu uns inmitten unserer Ängste, Sorgen und Unsicherheiten um uns die Hand zu reichen.

Wir sollen uns nicht fürchten, Mitgefühl zu zeigen und zu helfen. Auch sollen wir uns nicht fürchten, uns für Gerechtigkeit, Menschlichkeit und den Schutz der Schöpfung einzusetzen. Wir sollen uns nicht davor fürchten, das Richtige zu tun, selbst wenn es schwierig ist. Denn Gott ist bei uns und stärkt uns, wenn wir auf ihn vertrauen.

Möge Gottes Frieden und seine Liebe in unseren Herzen sein, während wir uns dem Ruf „Fürchtet euch nicht“ anschließen und den Menschen in Not beistehen.

Pastoralreferentin Tuoi Weisensel-Hoang, Nürnberg, Nr. 33 vom 13. August 2023 - Evangelium Mt 14, 22–33


Neunzehnter Sonntag im Jahreskreis

Der Mensch kann die Stimme Gottes im Sturm und in der Stille hören.
Aber erst in der Stille wird das Wort verstanden.
Das Wort, das von Gott zu uns kommt, ist nie harmlos.
Es schafft Bewegung und Gefahr, aber auch Rettung

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