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Auf ein Wort: Gedanken zum Sonntagsevangelium

18.01.2019

Hochzeit in Kana – und wir mittendrin

Foto: Tuffek

Die Hochzeit zu Kana als Krippendarstellung von Holzbildhauermeister Norbert Tuffek. Foto: Tuffek

Die Hochzeit von Kana ist uns eine vertraute Szene. Sofort kommt ja innere Fröhlichkeit auf, wenn wir „Hochzeit“ hören. Unsere Phantasie arbeitet Girlanden aus.

Die Hochzeit von Kana erinnere ich aus der Internatskirche von Fürstenstein, winzig aber detailliert: Der Speisemeister mit dem großen Schöpflöffel, die sechs steinernen Wasserkrüge, vor allem Jesus und Maria an der Treppe zum Saal! Was für ein berauschendes Wunder das ist, ein Wunder, das man trinken kann! Wer wäre da nicht gern dabei gewesen? 

Aber vielleicht kommt es nur darauf an, die Augen zu öffnen, um zu sehen, dass wir mitten drin stehen in der Hochzeit von Kana, Tag für Tag! Die Väter jedenfalls haben das Weinwunder immer ganz nahe an das Brotwunder gerückt. Wie in der Brotvermehrung zeigt Jesus in der Fülle des Weines von Kana die Grenzenlosigkeit seines Wunderwirkens in der heiligen Eucharistie, jeden Tag und überall auf der Welt.

Johannes setzt die Geschichte ganz an den Anfang seines Evangeliums. Gleich hinter seinem urewigen Anfang und der Berufung seiner ersten Jünger erscheint Jesus zur Hochzeit. Vor dem Kreuzestod und der Auferstehung am Ende aber feiert er das Abendmahl. Am Anfang und am Ende sagt der Herr „Frau“ zu Maria: „Frau, was willst Du von mir?“ und vom Kreuz herab: „Frau, siehe, dein Sohn!“ Maria, die Mutter des Herrn, wird zur Menschheitsmutter und Mutter der Kirche.

In der heiligen Eucharistie konkretisiert sich alles, was Johannes erzählt, wird lebendig, greifbar, verzehrbar sogar!

Jedes Messopfer ist nicht nur Vergegenwärtigung des Vergangenen sondern auch Vorausnahme des himmlischen Hochzeitsmahles, worin Jesus als Bräutigam festet mit der Kirche als Braut. Er verschenkt sich im Brot und im Wein. Er spricht mit den Abendmahlsworten. Leiden und Kreuz, aber auch die Auferstehung nehmen Gestalt an. Wir sind beteiligt an der Rettung der Welt!

Schauen wir also! Um uns und in uns ist Hochzeit von Kana und mehr! Wir sind Gäste und bräutliches Geschehen, hineingenommen in die Liebe von Bräutigam und Braut. Uns selber hingebend werden wir sogar Opfergabe und Mahl. Es ist die Wesenhaftigkeit Gottes, die all das in uns wirkt, die Liebe, von der unser Evangelist so abgrundtief redet, nicht nur im Evangelium, auch in den Briefen.

Was für ein Wunder, was für eine Gnade, was für ein Glück, Hochzeit zu sein im Licht des ewigen Gottes.

Alois Loeßl, Kirchenzeitung Nr. 3 vom 20. Januar 2019

2. Sonntag im Jahreskreis

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