Auf ein Wort: Gedanken zum Sonntagsevangelium
Missionare ohne Furcht
Die Angst ist eine der größten Bremsblöcke im menschlichen Leben. Angst ist gut, wenn sie uns vor unmittelbaren Gefahren warnt und uns vorsichtiger werden lässt, aber oft, wenn sie alles andere übernimmt, blockiert sie uns nicht nur körperlich, sondern auch in unserem menschlichen und sozialen Wachstum.
Es ist die Angst vor dem Urteil der anderen, die Angst, die eigenen Ziele nicht zu erreichen, die Angst um die eigene Gesundheit und vor dem Tod, die Angst, arm zu werden und zu verlieren, was wir haben. Die Angst hat viele Gesichter, und jeder von uns hat mit ihr zu tun, wenn auch nicht jeden Tag, so doch sehr oft, denn sie ist ein Teil von uns.
Jesus weiß sehr wohl, dass dieses blockierende Gefühl in den Herzen der Menschen wohnt und sie von ihren Aufgaben abhalten kann. Deshalb sagt Jesus zu seinen Freunden: „Fürchtet euch nicht!“ Dreimal wiederholt er diese Worte in der langen Rede, die Jesus an seine Freunde richtet, bevor er sie als Missionare aussendet, um von den Dächern zu verkünden, dass das Reich Gottes nahe ist und die Angst ein Ende hat.
Diese Mission ist uns allen als Christen bis heute geblieben. Jesus lädt auch uns heute ein, keine Angst zu haben, sondern darauf zu vertrauen, dass nichts, was um des Evangeliums willen getan wird, jemals vergebens ist. Leute, die Angst verbreiten und kultivieren, weil sie damit andere kontrollieren und klein halten können, gibt es überall auf der Welt. Doch das Evangelium, die Frohe Botschaft, die, dort, wo sie gelebt wird, die Welt von Grund auf verändern und ihr einen neuen Sinn geben kann, steht gegen die Angst in der Welt.
Deshalb sind Christen, die prophetisch die Werte des Reiches Gottes verkünden und einfordern, nicht immer gern gesehen, nicht in Afrika oder Asien, aber auch nicht in den reichen Ländern der Welt. Aber Gott, der selbst wertlos erscheinende Dinge, wie zwei Spatzen oder die Haare auf unserem Kopf, noch wertschätzt, kümmert sich um „seine Missionare“ und darum, dass die Bremsblöcke der Furcht langsam aber sicher abgebaut werden.
Betrachtung zum Sonntagsevangelium von Provinzial
Pater Hubert Grabmann MCCJ, Nürnberg, Nr. 26 vom 25. Juni 2023 - Evangelium Mt 10, 26–33
Zwölfter Sonntag im Jahreskreis
Das Heidentum kennt nicht die erwählende Liebe Gottes
und nicht die Geborgenheit in Gott; da ist nur ein dunkles Schicksal.
Auch der Gott Israels, der Gott, den Jesus seinen Vater nennt,
ist immer wieder der Verborgene und der Unfassbare – sonst wäre er nicht Gott.
Aber er will, dass wir ihn suchen und nach ihm fragen.
Er lässt sich finden.
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