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Auf ein Wort: Gedanken zum Sonntagsevangelium

06.07.2023

Ruhe für die Seele finden

Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid“, so spricht Jesus im heutigen Evangelium. Das müsste den meisten Menschen von heute entgegenkommen, denn im Beruf und Alltagsleben werden die Belastungen immer drückender und schwerer. Der Glaube scheint einem dabei recht wenig zu helfen, ja manchmal wird es als zusätzliche Belastung empfunden, auch noch den Gottesdienst zu besuchen oder zum Beispiel die Kinder auf die Erstkommunion vorzubereiten. Viele meinen auch, dass die Kirche durch all ihre Vorschriften und Weisungen das Leben noch schwerer macht, als es sowieso schon ist.

Und doch gilt: Wer an Christus glaubt, dem fällt der Umgang mit sich selbst leichter. Viele Menschen sind mit sich selbst unzufrieden, mit ihrem Aussehen, mit dem, was sie im Leben erreicht haben, oder sie können sich einen Fehler nicht verzeihen, den sie gemacht haben und dessen Folgen sie immer noch mit sich herumschleppen.

Wer sein Leben mit Christus lebt, findet hingegen wirklich Ruhe für seine Seele: Er weiß, dass es im Leben nicht auf Äußerlichkeiten ankommt, und er weiß, dass Gott uns unsere Fehler verzeiht und uns immer wieder eine neue Chance gibt. Der Glaubende kann sich beides von Gott her zusprechen lassen; er weiß, dass er nicht selbst ein kleiner Gott werden oder sich als solcher aufspielen muss, um glücklich zu werden. Wer an Christus glaubt, der tut sich auch im Umgang mit anderen leichter. Aus der eben beschriebenen Haltung heraus wird der Glaubende demütig und gütig.

Er muss nicht immer der Größte sein, weil er weiß, dass auch sein Leben und seine Erfolge letztlich ein Geschenk des Höchsten sind. Er kann anderen etwas gönnen und sich an ihren Erfolgen mitfreuen.

Wer seinen Lebensweg mit Christus geht, der erträgt auch die Schicksalsschläge des Lebens, die niemandem erspart bleiben, leichter. Gerade ältere Menschen erzählen immer wieder davon, dass sie manches Schwere in ihrem Leben ohne den Glauben nicht durchgestanden hätten.

Wer an Christus glaubt, der kann also gelassener leben und schließlich auch gelassener sterben. Er hat ein leichteres Leben, weil er mit sich, mit den anderen und mit dem Tod besser zurechtkommt. Er hat Ruhe für seine Seele gefunden.

Domkapitular Dr. Norbert Jung, Ansbach,Nr. 28 vom 9. Juli 2023 - Evangelium Mt 9,18-26


14. Sonntag im Jahreskreis

Wer im Namen Gottes zu den Menschen kommt, braucht nicht großartig aufzutreten,
er kann auf Gewalt verzichten.
Jesus hat die seliggepriesen, die keine Gewalt anwenden; er selbst hat dies vorgelebt.
Wirkliche Demut ist nicht Schwachheit, sondern Freiheit.
Jesus war frei, um für andere da zu sein, auch um für sie zu sterben.

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