Auf ein Wort: Gedanken zum Sonntagsevangelium
Von Gipfelerfahrungen und dem Hören
Wir sind eingeladen im Geist mit Jesus sowie Petrus und den anderen beiden Jüngern hinauf auf den Berg der Verklärung zu gehen und das Geschehen auf uns wirken zu lassen.
Die Leidensankündigung Jesu noch im Ohr, werden die Jünger mit einer besonderen Erfahrung beschenkt. Sie nehmen Jesus in einem anderen, neuen Licht wahr. Aus ihrem Alltagsblick auf ihn wird ein kleiner Osterblick. Mit Mose und Elija leuchtet ihnen die Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen, die in Jesus gipfelt auf.
Die Erfahrung von Befreiung, die Gabe der Gebote, das Ringen um den rechten Weg, aufschreckende, überraschende und berührende Gottesbegegnungen. Petrus muss diesen Moment als ein Geschenk von Klarheit, Gewissheit und Sicherheit wahrgenommen haben. Sonst hätte er nicht gleich die drei Hütten bauen wollen, um dieser Erfahrung bleibende Dauer zu verleihen.
Hier lasst uns bleiben und drei Hütten bauen, ist auch für uns ein „geflügeltes“ Wort. Persönliche Highlights wollen konserviert werden. Bei wunderbaren Gipfelerfahrungen des Lebens verweilt man gerne und richtet sich bisweilen dauerhaft darin ein.
Den Alltag und die Schwierigkeiten lässt man lieber außen vor. So belebend und kostbar diese Erfahrungen – gerade auch im Glauben – sind, sie sind Augenblicke und, solange wir in unserm irdischen Leben unterwegs sind, kein Dauerzustand. Mit den Jüngern werden auch wir heute wieder auf den Boden der göttlichen Tatsachen geholt.
Der verwandelte Jesus ist Gottes geliebter Sohn, wie wir es schon bei der Taufe Jesu vernommen haben. Daran erinnert kommt die entscheidende Aufforderung dazu: Auf ihn sollt Ihr hören. Seiner Botschaft des Evangeliums Gehör schenken, ja ihr gehorchen. Das Wort vom Kreuz und die Leidensankündigungen, mit denen Jesus die Jünger später wieder konfrontiert, gehören dazu. Das dies auch Angst macht ist verständlich.
Von Jesus berührt und ermutigt, versuchen wir mit den Jüngern zu begreifen, dass der Weg von der Gipfelerfahrung wieder hinunter ins Tal führt, auf den Weg nach Jerusalem, dort wo sich Jesu Auftrag vollendet. So geht er mit uns in unseren Alltag, mit Durststrecken, Mühen, mit Bruchstückhaftem, und gerade dorthin, wo unser Leben durchkreuzt wird. Die Verklärung Jesu macht klar, dass Tabor-Momente die Ölbergs-und Golgota-Erfahrungen nicht ausblenden. Sie beschenkt mit einem kleinen österlich-himmlischen Augenblick als Ermutigung sich dem Leben zu stellen.
Pastoralreferentin Susanne Grimmer, Bamberg, Nr. 32 vom 6. August 2023 - Evangelium Mt 17, 1–9
Die Verklärung Christi wird von Matthäus, Markus und Lukas berichtet (Mt 17, 1–9; Mk 9, 2–10; Lk 9, 28–36). Das Fest der Verklärung wird in der Ostkirche sicher seit dem 6. Jahrhundert gefeiert. In der abendländischen Kirche wurde es 1457 von Papst Kallistus III. allgemein vorgeschrieben zum Dank für den Sieg über die Osmanen bei Belgrad.
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