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17.11.2022

Bischof in der Kutsche und Priester im Sattel

600 Jahre Leonhardi-Ritt in Meilenhofen / 80 Reiterinnen und Reiter in Burgoberbach

Segen für Ross und Reiter: In Meilenhofen zog die Prozession an der Reliquienmonstranz und Bischof Gregor Maria Hanke vorbei. Foto: H. P. Gabler

Meilenhofen/Burgoberbach (hpg/an/af) Am neugestalteten Kirchplatz in Meilenhofen (Dekanat Eichstätt) zelebrierte Bischof Gregor Maria Hanke den Gottesdienst zum Auftakt des Jubiläums „600 Jahre Leonhardiritt“. Konzelebranten waren die Pfarrer Slawomir Gluchowski und Andriy Mykhaleyko sowie der Spiritual des Eichstätter Collegium Orientale, Dr. Ivan Kachala. Im Rahmen der Messe segnete Hanke das bereitgestellte Brot und Salz, das Reiterinnen und Reiter im Anschluss an die Wallfahrt nach Zell erhielten. Der Bischof sprach die Sehnsucht der Menschen nach Frieden an und versicherte gerade in Kriegszeiten den Betroffenen Gebetssolidarität. Mit Blick auf den Klimawandel forderte Hanke einen „guten Umgang mit der Gabe Gottes“, der Schöpfung. Die Leonhardi-Wallfahrt sei Anlass, um sich verstärkt für Tiergerechtigkeit und Tierwohl einzusetzen.

Zum Jubiläum waren 115 Reiterinnen und Reiter gekommen sowie 14 Kutschen. Zum zehnten Mal bestieg Mykhaleyko ein Pferd und begleitete die Prozession mit der Reliquienmonstranz von Meilenhofen nach Zell an der Speck und zurück. Wie Organisator Andreas Spreng erklärte, habe die Wallfahrt erstmals 1422 stattgefunden. Im 18. Jahrhundert sei die Blütezeit der Wallfahrt gewesen. Zwischenzeitlich habe es auch Jahre ohne Ritt und nur mit einer Prozession zu Fuß durch den Ort gegeben. 1976 sei die Wallfahrt mit Leonhardi-Ritt wiederbelebt worden, sagte Spreng. 1992 stieg die Pfarrei als Mit-Organisatorin ein.

Grußworte zum Jubiläum kamen von Eichstätts stellvertretendem Landrat Bernhard Sammiller und Nassenfels Bürgermeister Thomas Hollinger. Sie lobten die lange Tradition. Der Brauch vermittle „ein Gefühl von Heimat und Verwurzelung“, erklärte Hollinger.

In Burgoberbach (Dekanat Herrieden) fand nach drei Jahren Pause wieder der traditionelle Leonhardi-Ritt statt. Ein knappes Dutzend Kutscher mit ihren Gefährten und rund 80 Reiterinnen und Reiter aus Mittel- und Unterfranken waren heuer mit dabei. Bei angenehmem Herbstwetter zogen sie durch die Straßen des Ortes. Als Ehrengast hatte Pfarrer Laurent Koch Domkapitular Wolfgang Hörl gewinnen können. Zusammen mit Koch und der evangelischen Pfarrerin Kathrin Böhme – für sie war es die erste Teilnahme an der Traditionsveranstaltung – wurde Hörl am Pfarrhaus mit der Kutsche abgeholt. Die drei Geistlichen feierten an der ehemaligen Wallfahrtskirche St. Leonhard gemeinsam eine ökumenische Andacht. Die Burgoberbacher Blasmusik sowie die Jagdhornbläser aus Uffenheim umrahmten Andacht und Umzug.

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