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03.05.2023

Vor dem Start in die Saison

Wie die Seminargärtnerei in Eichstätt die kritischen Tage der Eisheiligen übersteht

Im Schatten des altehrwürdigen Priesterseminars und der Schutzengelkirche befindet sich die Seminargärtnerei. Foto: Heberling

Sogar der Deutsche Wetterdienst macht sich ernsthafte Sorgen, ob die sogenannte Klimakrise, genaugenommen die steigende Erderwärmung, dem katholischen Heiligenkalender etwas anhaben wird: Der spürbare Kälteeinbruch, der in ganz Mitteleuropa Anfang Mai seit Menschengedenken verzeichnet werden konnte, hat seine Zuverlässigkeit verloren. Die „Eisheiligen“ mit Frost sind in den letzten Jahren tatsächlich hie und da ausgeblieben oder verschoben sich, einige kalte Tage kamen
früher oder später.

Das stellen so in etwa auch Norbert Strobl und Florian Schwab fest. Die beiden Gärtner arbeiten mit einem kleinen Team je nach Saison eingesetzter Teilzeitkräfte in der Gärtnerei des Eichstätter Priesterseminars. Bei einem Besuch in der Gärtnerei am Wiesengässchen zwischen Seminar und Hofgarten ist Mitte April noch alles auf Anfang. Die Öffnungszeiten sind noch nicht ganz auf Sommer umgestellt und „die Kunden werden noch vom feuchtkalten Wetter ferngehalten“, meint Norbert Strobl, der das Gartenjahr hier seit 1985 erlebt und maßgeblich gestaltet.

Ab Ende April, Anfang Mai wird – bis Mitte August – jede Woche ausgesät und gepflanzt, im Glaskasten, in Freibeeten mit und ohne schützendes Vlies, auch in den Gewächshäusern, wo schon etwas länger Salat geerntet werden kann.

Der Bauernkalender

Das Risiko, Setzlinge durch Frost zu verlieren, ist, abgesehen von der ohnehin umsichtigen Arbeit der Seminargärtner, in den letzten Jahren tatsächlich geringer geworden, beobachtet Strobl: „Der Bauernkalender ist weniger zuverlässig“. Heuer jedenfalls dürften es eher durchschnittliche „Eisheilige“ werden, meint Strobl, die man gut überstehen dürfte. Und nach der kalten Sophie kann’s dann richtig losgehen. Vom Stammpublikum und der nach und nach wachsenden Laufkundschaft nachgefragt werden dann wieder frisches, wohlschmeckendes Gemüse und Kräuter, qualitätvolle Gemüsejungpflanzen, Beet- und Balkonpflanzen und einjährige Friedhofspflanzen. Ferner gibt es verschiedenes Saatgut, Düngemittel und Erde, die teilweise selbst kompostiert wird. Die Gärtnerei beliefert die Großküche des Seminars, die das Collegium Willibaldinum inklusive Tagungsbetrieb sowie das Collegium Orientale versorgt. Blumen, Pflanzen oder Gestecke und Kränze schmücken Kapellen und Kirchen, nicht nur in Eichstätt.

Noch etwas dezent fällt die Eigenwerbung des Wirtschaftsbetriebs Gärtnerei aus. Plakate im Wiesengässchen machen auf das Angebot hinter der langen Mauer aufmerksam, das Priesterseminar stellt die Gärtnerei auf seiner Homepage vor (wo man seinen Einkauf per „Click & Collect“ reservieren kann) und einen Instagram-Auftritt hat die Gärtnerei auch schon – mit immerhin rund 500 Followern.

Michael Heberling

Alle wichtigen Informationen gibt es auf der Homepage des Priesterseminars: www.priesterseminar-eichstaett.de


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